Vitamin K

Definition und Wirkung von Vitamin K
Kategorie
Funktion
Blutgerinnung
Knochenaufbau
Schutz der Blutgefäße vor Verkalkung
Bedarf
Prävention
Bei Blutgefäßerkrankungen
Ältere Menschen und körperlich Aktive

Vitamin K – Definition & einfach erklärt

Unter Vitamin K fasst man eigentlich eine ganze Gruppe von Molekülen und Strukturen mit ähnlicher biologischer Wirkung zusammen. Grob gesagt unterscheidet man dabei zwischen Vitamin K1, dem Phyllochinon und Vitamin K2, dem Menachinon, auch Menaquinon genannt. Beide können im Körper die Funktionen von Vitamin K erfüllen.

Vitamin K1 wird in der Leber gespeichert, wohingegen Vitamin K2 im Fettgewebe vorkommt. Die chemische Strukturformel von Vitamin K hat große Ähnlichkeit zur Strukturformel von Coenzym Q10.

Wichtig ist, dass beide Varianten von Vitamin K jeweils in drei unterschiedlichen Formen auftreten können. Der menschliche Körper kann aber immer nur eine Form davon aufnehmen und verstoffwechseln: Die biologisch wirksame all-trans-Form.

Vitamin K in der Nahrung

Phyllochinon spielt in der Photosynthese eine Rolle, daher überrascht es nicht, dass Vitamin K1 hauptsächlich in grünem Blattgemüse und in Algen enthalten ist. Pflanzenöl und die Leber von Tieren enthalten ebenfalls Phyllochinon.

Menachinon dagegen wird von Bakterien gebildet. Daher findet man Vitamin K2 in Rinderleber und fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt und Käse. Ein besonders guter Vitamin K2-Lieferant ist das japanische Frühstück Natto, ein Gericht, das aus fermentierten Sojabohnen und Reis zubereitet wird.

Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, daher kann der menschliche Körper es am besten verstoffwechseln, wenn es in Kombination mit einer fetthaltigen Mahlzeit aufgenommen wird. Dank dieser Eigenschaft kann Vitamin K auch im Fettgewebe des Körpers gespeichert werden, genau wie die anderen fettlöslichen Vitamine A, D und E.

Die Funktionen von Vitamin K

Blutgerinnung Wirkt pro- aber auch antikoagulatorisch, wird also benötigt damit unser Blut gerinnen kann. Im geringen Ausmaß kann Vitamin K auch blutverdünnend wirken.
Knochenaufbau Wichtig für die Knochenmineralisierung und den Knorpel.
Blutgefäße Schützt die Blutgefäße vor Kalzifizierung, einer Verkalkung.
Cholesterin Senkt den Cholesterinwert im Körper.
Mitochondrien Hat eine Funktion in der mitochondrialen Atmungskette.
Antikanzerogen Bietet einen gewissen Schutz vor Krebserkrankungen.

Vitamin K fungiert im Körper als Cofaktor für die γ-Carboxylierung. Der Begriff bezeichnet eine chemische Reaktion, die verschiedene Proteine aktiviert, zum Beispiel das Peptidhormon Osteocalcin. Dieses Protein bindet an Calcium und reguliert so die Calciumversorgung der Knochen. So spielt Vitamin K eine wichtige Rolle bei der Knochenmineralisierung und wird für das Wachstum der Knochen benötigt.

Darüber hinaus wirkt sich Vitamin K stark auf die Gesundheit unserer Blutgefäße aus. Das Vitamin hat sowohl gerinnungsfördernde als auch gerinnungshemmende Funktionen wobei die Förderung der Blutgerinnung im Vordergrund steht. So werden Blutungen verhindert und die Wundheilung wird sichergestellt.

Eine besonders wichtige Funktion von Vitamin K ist der Schutz der Blutgefäße vor einer Kalzifizierung. Davon spricht man, wenn sich Kalk in den Blutbahnen ablagert und so den Blutfluss im Inneren erschwert.
Zusammen mit einer latenten Entzündung der Innenwand der Blutgefäße (Endothel), einer sogenannten „Silent Inflammation“, bildet die Verkalkung so die Grundlage für das Entstehen einer Arteriosklerose.

Die häufig vorkommende Kombination aus Silent Inflammation und Gefäßverkalkung führt dazu, dass die Blutgefäße immer enger und starrer werden. Die Folgen sind verminderter Blutfluss, erhöhter Blutdruck und eine schlechtere Sauerstoffversorgung der Organe. Dieser Prozess der Kalzifierung ist oft ein langsamer und schleichender, der im Lauf der Jahre aber zu schwerwiegenden Problemen und ernsthaften Erkrankungen führen kann, beispielsweise die Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Vitamin K1 wird im Körper in der Leber gespeichert und erfüllt dort seine Funktionen in der Blutgerinnung, Vitamin K2 dagegen reichert der Körper in verschiedenen Geweben an, sodass Vitamin K2 eine größere Rolle beim Erhalt der Knochenstärke und der Gefäßgesundheit spielt.

Teampartner mit Vitamin D

Die Wirkweisen mancher Mikronährstoffe bilden gemeinsam eine Synergie, sodass sich ihre Funktionen jeweils hervorragend ergänzen und kombinieren lassen. Dieser Fall betrifft auch Vitamin K und Vitamin D. Wie zwei aufeinander abgestimmte Teampartner ergänzen sich die beiden Vitamine gegenseitig:

Vitamin D steigert die Synthese von uncarboxyliertem, also noch nicht aktiviertem Osteocalcin. Dieses alleine stellt schon einen Risikofaktor für Knochenbrüche, wie zum Beispiel Hüftgelenksfrakturen dar. Hier kommt dann Vitamin K zum Einsatz. Es unterstützt bei der Aktivierung des Osteocalcins. Zusätzlich wird die Aufnahme von Calcium wiederum von Vitamin D verbessert – nehmen wir jedoch zu viel Calcium auf, riskieren wir eine Kalzifizierung. Auch hier greift dann wiederum Vitamin K ein, indem es den Calciumüberschuss und damit eine Kalzifizierung verhindert.

Der Einsatz von Vitamin K in der Medizin

Aufgrund der guten Studienlage wird Vitamin K auch aktiv in der Medizin eingesetzt.

Besonders Osteoporose-Patienten, Diabetiker und Menschen mit kardio-vaskulären Erkrankungen profitieren von einer Vitamin K2-Therapie.

Darüber hinaus wird Neugeborenen zum Schutz vor Blutungen unmittelbar nach der Geburt Vitamin K verabreicht. Obwohl Kinder vor der Geburt über die Nabelschnur und danach über die Muttermilch mit Vitamin K versorgt werden, ist diese Menge nicht ausreichend um die Speicher des Kindes zu füllen.

Auswirkungen eines Vitamin K-Mangels

In mehreren Studien konnte eine direkte Verbindung zwischen ausgeprägtem Vitamin K-Mangel und einem erhöhten Frakturrisiko nachgewiesen werden. Das macht Vitamin K insbesondere für Sportler und Menschen höheren Alters interessant, also Gruppen, die statistisch gesehen häufiger Knochenbrüche erleiden.

Vorsicht ist geboten bei Menschen, die Blutgerinnungshemmer einnehmen. Hier gilt es abzuwägen, welche Art von medizinischen Präparaten eingenommen wird. Eine moderate Einnahme von Vitamin K2 ist zwar sinnvoll sollte in diesem Fall jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden. Das optimale Ziel wäre es, die Dosierung der Medikamente reduzieren zu können.

Definition und Wirkung von Vitamin K