Kupfer

Definition und Wirkung von Kupfer
Kategorie
Funktion
Stärkung des Bindegewebes
Unterstützung des Nervensystems
Cofaktor für Haut- und Haarpigmentation
Bedarf
Bei hoher Supplementierung mit Zink, Eisen und Vitamin C

Kupfer – Definition & einfach erklärt

Kupfer ist ein Mineralstoff der ebenfalls zu den Spurenelementen zählt. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.

Kupfer zählt dabei zu den essentiellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass Kupfer über die Nahrung aufgenommen wird. Im Körper eines erwachsenen Menschen befinden sich in etwa 50 bis 120 mg Kupfer, ein Großteil davon wird in der Leber gespeichert. Diese spiegelt als zentrales Organ im Kupferstoffwechsel den Versorgungsstatus des Organismus wider.

Lebensmittel mit hohem Kupfergehalt

Dadurch, dass Kupfer von Lebewesen vorrangig in der Leber gespeichert wird, ist diese ein sehr guter Kupferlieferant. Der Verzehr von Rind- oder Schweineleber versorgt den Körper also mit ausreichenden Mengen des Spurenelementes. Wer darauf verzichten möchte, kann zu einem deutlich beliebteren Nahrungsmittel greifen: Kupfer ist ebenfalls in Kakao enthalten, sodass Schokolade ebenfalls zu den besonders guten Kupferquellen gehört. Alternativ ist Kupfer auch in vielen Tees und Bio-Lebensmitteln enthalten. Grund dafür ist, dass Kupfer als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist. Leider kann es dabei auch vorkommen, dass, gerade bei häufigem Verzehr, zu viel Kupfer aufgenommen wird.

Funktionen von Kupfer

Bindegewebe Unterstützt das menschliche Bindegewebe.
Haar- und Hautpigmentation Cofaktor für die Pigmentierung von Haut und Haaren.
Nervensystem Spielt eine Rolle in der Myelinsynthese.
Antioxidans Kupfer trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
Blutbildung Beteiligt an der Synthese von Hämoglobin.
Energiestoffwechsel Spielt durch den Transport von Elektronen eine Rolle in der Energieproduktion der mitochondrialen Atmungskette.
Eisenstoffwechsel Fungiert als Cofaktor bei Umwandlung von Eisen im Körper.
Neurotransmitter Spielt eine Rolle bei der Synthese der Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin.
Entgiftung Wirkt als Regulator von Entgiftungsgenen bei der körpereigenen Entgiftung mit.
Harnsäure Ist am Abbau der Harnsäure beteiligt.

Der Mineralstoff Kupfer ist ein Bestandteil einer ganzen Reihe an Enzymen und den damit verbundenen biochemischen Reaktionen. Besonders wichtig ist seine Funktion in der Blutbildung. Dort ist Kupfer an dem Syntheseprozess von Hämoglobin beteiligt. Aus dieser Eiweißverbindung setzen sich über 90 Prozent unserer roten Blutkörperchen der Erythrozyten zusammen. Zusätzlich ist Kupfer wichtig für die Quervernetzungen von Kollagen, Elastin und den Blutgefäßen. Damit leistet es einen direkten Beitrag zu unserem Bindegewebe.

Als Cofaktor des Enzyms Tyrosinase, nimmt Kupfer einen Einfluss auf die Pigmentierung unserer Haut und unserer Haare. Ohne zwei Kupferatome kann das Enzym seine Funktion nicht ausfüllen, sodass sich ein Kupfermangel durchaus auch über unsere Haut- und Haarfarbe bemerkbar machen kann.

Darüber hinaus ist Kupfer an der Herstellung von Myelin beteiligt. Damit bezeichnet man eine Biomembran, die unsere Nervenzellen wie ein Schutzschild umhüllt. Dank der sogenannten Myelinscheide um unsere Nervenzellen, kann die Geschwindigkeit mit der wir Signale über unsere Nerven weiterleiten und empfangen, drastisch erhöht werden.

Kupfer in der Medizin

Zink und Kupfer fungieren im menschlichen Körper als Gegenspieler. Das bedeutet, dass die beiden Mineralstoffe um die gleichen Transportmoleküle konkurrieren. Nimmt man größere Mengen von dem einen Mineralstoff auf, wirkt sich dies zwangsläufig auf den Spiegel des anderen aus. Kupfer sollte also bei Hochdosistherapien von Zink in moderaten Dosen eingesetzt werden, um dem Entstehen eines Kupfermangels vorzubeugen.

Osteoarthritis
Bei der Behandlung von Osteoarthritis, einer schmerzhaften Knochenentzündung die sich auf die Gelenke ausweitet, wird Kupfer unterstützend zur Behandlung eingesetzt.

Stoffwechselstörung HPU
Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie, kurz HPU genannt, geht mit einem ausgeprägten Zinkmangel einher. Also sollte bei der Behandlung auch der Kupferspiegel der Patienten im Blick behalten werden. Da aber häufig eine verdeckte Kupferüberladung der Patienten vorliegt, sollte die Entscheidung, ob Kupfer in die Therapie mit aufgenommen wird oder nicht, immer von einem HPU-Spezialisten getroffen werden.

Kupfermangel oder Überdosierung

Die Aufnahme von Kupfer im Körper kann von Vitamin C, Eisen, Zink und Calcium negativ beeinträchtigt werden. Nimmt man einen dieser Mikronährstoffe in hohen Dosen zu sich, kann sich der Kupferstatus im Körper und in der Leber reduzieren. Ein Kupfermangel äußert sich zuerst durch einen Mangel an Coeruloplasmin, was in der Folge wiederum zu einer Eisenmangelanämie führen kann. Das ist eine Störung des blutbildenden Systems bei der zu wenig Erythrozyten, rote Blutkörperchen, gebildet werden. Deren Aufgabe ist es, Sauerstoff im Blut zu transportieren.

Nimmt man zu große Mengen Kupfer auf oder ist diesen zu lange in seiner Umwelt ausgesetzt, so kann es zu einer sogenannten Kupferintoxikation, einer Kupfervergiftung kommen. Besonders häufig sind davon Minenarbeiter betroffen. Durch den permanenten Kontakt mit dem Kupfer innerhalb der Atemwege nehmen die Zähne, das Zahnfleisch sowie Haut und Haare eine grünliche Farbe an. In seltenen Fällen kann es auch zu Nasenscheidewand- und Hornhautgeschwüren oder einer Bindegewebeschwäche kommen.

Generell gilt aber, dass Kupfer für den Menschen deutlich weniger toxisch ist als für andere Lebewesen, jede Dosierung von ca. 2 mg pro Tag ist für den Menschen absolut unbedenklich.

Definition und Wirkung von Kupfer