Pflanzen

Bereits in den ältesten Schriften der Menschheit finden sich Hinweise auf die Nutzung von Pflanzen zur Behandlung und Heilung von Krankheiten. Hintergrund davon ist, dass in Pflanzen sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind. Diese zählen nicht zu den Mikronährstoffen, sondern zu den für uns Menschen nicht essentiellen Stoffen. Dennoch haben sekundäre Pflanzenstoffe, genau wie Mikronährstoffe, einen großen Einfluss auf zahlreiche Stoffwechselprozesse des menschlichen Körpers. Auch wenn die Kunde um Heilpflanzen zum Großteil aus den vergangenen Jahrhunderten stammt, so wurde die Wirkweise vieler Pflanzenstoffe heute mit modernen Methoden nachgewiesen.

Definition: Was sind Heilpflanzen?

Als Heilpflanzen bezeichnet man Pflanzen, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine medizinische oder arzneiliche Wirkung besitzen und bestimmte Erkrankungen oder Symptome von Krankheiten lindern oder sogar heilen können. Ungeachtet ihrer botanischen Zugehörigkeit werden zum Teil auch Algen, Flechten und Pilze den Heilpflanzen zugeordnet. Die Lehre zur Verwendung von Heilpflanzen ist die Phytotherapie, umgangssprachlich auch Kräuterkunde genannt.

Pflanzen im Überblick

Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Funktionen

Quelle der Wirkweise von Heilpflanzen sind die in der Pflanze enthaltenen Inhaltsstoffe. Das können zum einen wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Calcium, Kalium oder Vitamin C sein, oder aber die sekundären Pflanzenstoffe.

Insgesamt sind heute über 100.000 sekundäre Pflanzenstoffe bekannt. Aufgrund ihrer Vielzahl und chemischen Struktur werden diese unterschiedlichen Untergruppen zugeordnet.

Die bekanntesten davon sind:

  • Carotinoide
  • Flavonoide
  • Glucosinolate
  • Monoterpene
  • Phenolsäuren
  • Phytoöstrogene
  • Phytosterine
  • Phytosterole
  • Polyphenole
  • Saponine
  • Sulfide

Jeder dieser Stoffe erfüllt für die Pflanze eine oder mehrere wichtige Funktionen. Das kann zum einen die Abwehr von Krankheitserregern oder Fressfeinden der Pflanze sein, oder aber das Anlocken von Insekten zur Verbreitung der Pollen und Samen. Manche sekundäre Pflanzenstoffe sind auch für die Farbe von Blüten und Blättern der Pflanze verantwortlich oder schützen die Pflanze vor übermäßiger UV-Strahlung. Andere wirken als Verdunstungsschutz und unterstützen so die Wasserversorgung der Pflanze.

Funktion: Wie wirken sich Heilpflanzen im Körper aus?

Das Besondere an den sekundären Pflanzenstoffen ist, dass ihre Funktion nicht von der Pflanze abhängig ist. Wenn wir Menschen sekundäre Pflanzenstoffe über unsere Nahrung aufnehmen, nehmen diese, sobald sie in unserem Organismus angekommen sind, Einfluss auf unsere Stoffwechselprozesse. Wir Menschen und unsere Gesundheit können also sehr stark von den Eigenschaften der sekundären Pflanzenstoffe profitieren, wenn wir regelmäßig Obst und Gemüse essen.

Natürlich haben sekundäre Pflanzenstoffe im menschlichen Körper nicht die identische Wirkung wie in der Pflanzenstruktur. Wir Menschen profitieren auf ganz anderer Ebene.

Mögliche Wirkungen von sekundären Pflanzenstoffen im menschlichen Körper:

Antioxidativ: Sie unterstützen dabei, oxidativen Stress zu reduzieren, indem sie freie Radikale abfangen, bevor diese Zellschäden verursachen können.

Immunmodulierend: Unterstützen unser körpereigenes Immunsystem.

Antithrombotisch: Sorgen für einen guten Blutdruck und Blutfluss, so wirken sie auch präventiv der Bildung von Thrombosen entgegen.

Antikanzerogen: Verringern das Risiko zur Entstehung bestimmter Krebserkrankungen.

Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel

Pflanzen enthalten zahlreiche wichtige Nährstoffe, die unser Körper in jedem Alter gut verwerten kann. Leider ist es in unserem stressigen Alltag oft schwer, alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge über die Ernährung aufzunehmen. Um den Körper dennoch bestmöglich damit zu versorgen, kann eine Unterstützung mit Nahrungsergänzungsmitteln hilfreich sein. So können pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel u.a. das Immunsystem unterstützen und entzündungshemmend sowie antibiotisch, antimykotisch und antibakteriell wirken. Außerdem können sie sich positiv auf den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System sowie auf den Magen-Darm-Trakt und Stoffwechsel auswirken. Vor einer Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfehlen wir über die Dosierung und Einnahmedauer mit einem Arzt, Ernährungsexperten, Therapeuten oder Apotheker zu sprechen.