Galactose

Definition und Wirkung von Galactose
Funktion
Energiequelle
Synthese von Glykoproteinen & Glykolipiden
Bedarf
Körperlich Aktive
Demenzkranke
AD(H)S und HPU

Galactose – Definition und leicht erklärt

Galactose ist wie die Glucose ein Einfachzucker in Form einer Hexose. Das bedeutet, dass beide Zucker aus jeweils sechs Kohlenstoffatomen bestehen. Kombiniert man die beiden Einfachzucker miteinander, erhält man den Zweifachzucker Lactose, der sich einen Namen gemacht hat, weil viele Menschen eine Lactoseunverträglichkeit haben.

Lactoseintoleranten Menschen fehlt das Enzym Lactase, welches gebraucht wird, um Lactose jeweils in Galactose und Glucose aufzuspalten und entsprechend verwerten zu können. Das ist auch der Grund, warum in lactosefreier Milch beispielsweise Glucose und Galactose einzeln enthalten sind, aber nicht in ihrer kombinierten Form der Lactose.

Galactose in der Nahrung

Da Galactose ein Teilbestand von Lactose ist, kommt sie überwiegend in Milchprodukten vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch hergestellt wurden. Lactosefreie Produkte enthalten jeweils Glucose und Galactose einzeln und eigenen sich daher auch als Galactoselieferanten.

Funktionen von Galactose

Energiestoffwechsel Galactose ist ein wichtiger Energielieferant.
Bestandteil von Glykostrukturen Ist ein essentieller Bestandteil von Glykoproteinen und Glykolipiden, speziell im menschlichen Gehirn.
Funktion Zur Verbesserung der Gedächtnisleistung.

Zucker dienen dem Körper in erster Linie als wichtige Energielieferanten. Kein Organ des Menschen benötigt dabei so große Mengen an Energie wie das menschliche Gehirn. Galactose wiederrum erfüllt eine Doppelrolle bei der Unterstützung und Versorgung des Gehirns.

Die Aufnahme der einzelnen Zucker im Körper unterscheidet sich aber:

Bei der Verwertung von Glucose kommt es im Körper zu Blutzuckerschwankungen, die Müdigkeit und Heißhungerattacken verursachen. Galactose dagegen wird direkt vom Körper verstoffwechselt, ohne dass es zu diesen Nebeneffekten kommt.

Glucose kann nur mithilfe von Insulin aufgenommen werden, Galactose dagegen nicht. Daher eignet sich Galactose insbesondere als Energiespender für Personen, die unter Erkrankungen leiden, bei denen eine Insulinresistenz oder ein Insulinmangel vorliegen wie bei Diabetes oder Morbus Alzheimer.

Neben seinen energiespendenden Eigenschaften ist Galactose auch ein struktureller Bestandteil des menschlichen Gehirns. Es kommt sowohl im weichen Bindegewebe als auch im Zellgerüst der Gehirnzellen vor. Galactose versorgt das Gehirn also nicht nur mit der dringend benötigten Energie, es ist auch ein physischer Baustein davon.

Wird nicht ausreichend Galactose über die Nahrung aufgenommen, so spaltet der Körper Lactose in Glucose und Galactose auf, um die Strukturen zu erhalten und neu bilden zu können.
Im Alltag kommt Galactose insbesondere Sportlern zugute. Der Einfachzucker wird für den Glykogenaufbau in der Leber verwendet. Daraus ziehen wir unsere körpereigenen Energiereserven. Klar, dass insbesondere Ausdauersportler davon besonders profitieren. Darüber hinaus ist Galactose beim Abbau von Ammoniak beteiligt. Dieses entsteht vermehrt beim Training und körperlicher Aktivität und bedeutet oft einen Abbau der Leistungsfähigkeit.

Galactose in der Medizin

In der Forschung wird gerade untersucht, inwieweit Galactose Glucose als Energielieferant für das Gehirn ersetzten kann. Aktuelle Forschungen und Experimente lassen auf vielversprechende Ergebnisse hoffen.
Dies könnte besonders für die Medizin höchst interessant sein. Patienten, die unter neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise Demenz oder Morbus Alzheimer leiden, weisen sehr häufig eine ausgeprägte Insulinresistenz auf. Ganz im Gegensatz zu Glucose kann Galactose insulinunabhängig im Gehirn aufgenommen werden. Dank ihrer Fähigkeit, die Gedächtnisleistung zu verbessern, kann Galactose ein wichtiger Schutz vor Demenz jeglicher Art sein.

Galactose eignet sich aber auch für Menschen, die unter generellen Energieproblemen leiden. Ein besonders gutes Beispiel hierfür sind Betroffene der Hämopyrrollaktamurie, kurz HPU. Durch regelmäßige Einnahme von Galactose kann das Energielevel gesteigert werden, Erschöpfung und Stress beherrschen so weniger den Alltag.

Besonders bei der Behandlung von Kindern, die unter AD(H)S leiden, hat sich Galactose als kleine Geheimwaffe offenbart. Sie bietet eine perfekte Möglichkeit, den hohen Zuckerkonsum der Kinder zu reduzieren, indem Glucose durch Galactose ersetzt wird. Das Gehirn wird dabei weiterhin optimal mit Energie versorgt, Insulinschwankungen oder eine Unterzuckerung werden dabei aber nicht provoziert. Galactose ist also eine super Alternative für Menschen, die ihren Alltag mit oder um AD(H)S gestalten müssen.

Definition und Wirkung von Galactose