Mangan

Definition und Wirkung von Mangan
Kategorie
Funktion
Für Knochen und Gelenke
Fördert Kollagenaufbau
Wirkt als Antioxidans
Bedarf
Menschen mit HPU
Diabetiker
Bei Gelenk- und Bandscheibenerkrankungen

Mangan – Definition & einfach erklärt

Mangan ist ein Mineralstoff der ebenfalls zu den Spurenelementen zählt. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.

Mangan zählt zu den essentiellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass Mangan über die Nahrung aufgenommen werden muss.

Über die zugeführte Nahrung wird Mangan im Dünndarm aufgenommen und über das Blut im Körper transportiert. Während des Transports wird Mangan an Transferrin gebunden. Dieses Transportprotein ist ebenfalls dafür zuständig, Eisen im Blut zu transportieren. Das bedeutet, dass die beiden Mineralstoffe Mangan und Eisen im Körper um ihre Transportproteine konkurrieren. Daher raten Experten davon ab, gleichzeitig höhere Mengen der beiden Mineralstoffe zu sich zu nehmen.

Neben der Leber reichert der menschliche Körper Mangan auch in der Bauchspeicheldrüse, den Nieren und in den Knochen an. Intrazellulär kommt Mangan gleich in mehreren Teilen unserer Zellen vor:

  • Mitochondrien: Zellorganellen die für die Energiegewinnung zuständig sind
  • Lysosomen: Zellorganellen die beim Abbau unerwünschter Stoffe in der Zelle eine Rolle spielen
  • Zellkern: Das Zentrum aller Zellen das die Funktionen und Aufgaben der Zelle steuert

Mangan in der Nahrung

Einige pflanzliche Lebensmittel sind besonders gute Manganlieferanten. Dazu zählen unter anderem schwarzer Tee, Weizenkeime und Haferflocken, Leinsamen und Haselnüsse sowie Heidel- und Aroniabeeren.

Funktionen von Mangan

Blutbildung & Eisenverwertung An der Häm-Synthese beteiligt und wichtig für die Verwertung von Eisen für die Blutbildung.
Aminosäurenabbau & Entgiftung Am Abbau von Aminosäuren und damit an der Entgiftung von Ammoniak beteiligt.
Histaminstoffwechsel Unterstützt den Abbau von Histamin.
Zuckerstoffwechsel Bereitstellung von Glucose im Blut und Förderung der Bildung und Ausschüttung von Insulin.
Synthese von Neurotransmittern Wichtig für die Bildung von Dopamin und weiteren Neurotransmittern.
Kollagenaufbau An der Bildung und Stabilisierung von Knochen, Knorpel, Bandscheiben und dem Bindegewebe beteiligt.
Antioxidans Schützt die Zellen vor oxidativem Stress und wird zur Bildung des Enzyms Superoxiddismutase in den Mitochondrien benötigt.
Cholesterin Coenzym bei der Synthese von Cholesterin.
Pigmentierung Notwendig für die Bildung von Melanin.
Hormonsynthese Schilddrüsenhormone und Sexualhormone benötigen Mangan um vom Körper gebildet werden zu können.
Knochen Mangan trägt zum Erhalt gesunder Knochen bei.
Antioxidans Mangan ist wichtig für die Funktion von Systemen, die den Körper und seine Zellen vor oxidativem Stress schützen.
Wundheilung Fördert die Blutgerinnung.

Mangan ist Bestandteil von einigen Metalloenzymen und wirkt als Coenzym bei zahlreichen Reaktionen im menschlichen Körper mit. Bei der Bildung von Chondroitinsulfat, einer der Basissubstanzen von Knochen, Knorpel und Gelenken, sind gleich drei Enzyme von Mangan im Körper abhängig. Daher ist Mangan für den gesamten Bewegungsapparat unersetzbar, insbesondere auch in den Wachstumsphasen von Kindern und Jugendlichen.

Weitere Enzyme, die für ihre Funktion Mangan benötigen, sorgen dafür, dass das Abfallprodukt Ammoniak wie gewünscht auch aus dem Gehirn entgiftet wird. So spielt Mangan auch eine Rolle bei einem wichtigen Entgiftungsvorgang im Körper.
Darüber hinaus ist Mangan wichtig für viele Funktionen von antioxidativen Systemen im menschlichen Körper. Es trägt also maßgeblich dazu bei, die Zellen und deren Bestandteile von oxidativem Stress zu schützen.

Einsatz von Mangan in der Medizin

Osteoporose und Rheumatoide Arthritis
Patienten mit Osteoporose und Rheumatoide Arthritis profitieren besonders von der Mangantherapie. Der Mineralstoff unterstützt die Gelenke der Patienten durch ein verbessertes Regenerationsvermögen und stärkt den Knochenaufbau.

Diabetes
Mangan gehört auch zur modernen Behandlung von Diabetes Typ II, des sogenannten Altersdiabetes. Das Spurenelement fördert die Bildung und Ausschüttung von Insulin und unterstützt den Stoffwechsel von Vitamin B1. Diabetiker sind bekannt dafür, oft unter einem Vitaminmangel zu leiden, daher wirkt sich Mangan gleich doppelt positiv auf die Therapie des Diabetes aus.

Stoffwechselstörung HPU
Besonders groß ist der Stellenwert von Mangan bei HPU-Betroffenen. Bei dieser Stoffwechsel- und Entgiftungsstörung liegt eine eingeschränkte Häm-Synthese zugrunde in deren Folge es zu einem Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan kommt.

Versorgungsstatus mit Mangan

Mangan kommt als Mikronährstoff relativ häufig vor, daher ist ein ausgeprägter Manganmangel recht selten. Bei Menschen die dennoch unter einem Manganmangel litten, wurden erhöhte Calcium- und Phosphatwerte im Blut festgestellt. Diese weisen auf eine Umstrukturierung im Inneren der Knochen hin. Zusätzlich kam es zu Ausschlägen auf der Haut des Oberkörpers und abgesenkten Cholesterolkonzentrationen. Darüber hinaus hatte der Manganmangel einen direkten Einfluss auf die reproduktive Gesundheit und damit auf die Fruchtbarkeit der Menschen.

Manganbelastungen im Bergbau

Als Schwermetall kann Mangan natürlich auch eine Belastung für unseren Stoffwechsel sein. Diese kommt beispielsweise bei Bergbauarbeitern vor, die dem Spurenelement den ganzen Tag ausgesetzt sind. In diesem Fall ist von einer Supplementierung von Mangan abzusehen.

Mangan und Histamin

Ein weiterer Effekt von Manganmangel ist ein verminderter Aufbau der Darmschleimhaut. Im Zusammenspiel mit Histamin bedeutet dies, dass die Darmschleimhaut weniger Histamin als im Normalfall binden kann. Dadurch entsteht ein Histaminüberschuss im Blut. Da Mangan aber auch für den Abbau von Histamin benötigt wird, entsteht im Körper eine Doppelbelastung für das Aufkommen von allergischen Reaktionen.

Definition und Wirkung von Mangan