Granatapfel

Definition und Wirkung von Granatapfel
Kategorie
Funktion
Antioxidans
Antikanzerogen
Unterstützung des Immunsystems
Bedarf
Zur allgemeinen Prävention
Bei zahlreichen Erkrankungen

Granatapfel – Definition & einfach erklärt

Der Granatapfel ist ein Baum aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien der mehrere hundert Jahre alt werden kann. Schon seit der Antike ist die Pflanze aufgrund der satten, roten Farbe und der vielen Kerne ihrer Früchte ein Symbol für Fruchtbarkeit, Liebe und Schönheit.

So war es, der Legende nach, auch ein Granatapfel der indirekt zum Auslöser des trojanischen Krieges wurde. Da sie nicht auf einer Hochzeit eingeladen worden war, warf die beleidigte Eris, griechische Göttin der Zwietracht, einen Granatapfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ in die Menge. Daraufhin entbrannte ein hitziger Streit zwischen den drei Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite darum, welche von ihnen den Apfel nun haben könnte. Um zu schlichten, wurde der sterbliche Paris bestimmt, einer der Göttinnen den Granatapfel zu überlassen. Da Aphrodite Paris im Gegenzug für den Granatapfel unsterbliche Liebe versprach, kam es in der Folge zum legendären trojanischen Krieg.

Neben dem angenehm süßen Geschmack der Kerne, bleibt die Pflanze des Granatapfels bis in das Mittelalter und die Neuzeit bekannt als Heilpflanze. Dabei werden insbesondere die nicht genießbaren Blüten, die Schale der Früchte sowie die Rinde und die Wurzeln des Baumes eingesetzt.

Der Granatapfel gehört zur Familie der Weiderichgewächse und trägt in der Botanik den Namen Punica granatum.

Wichtige Inhaltsstoffe des Granatapfels

Im Granatapfel kommen sehr viele wichtige Nährstoffe vor, besonders reich ist er an Polyphenolen, einem sekundären Pflanzenstoff. Zusätzlich enthält der Granatapfel eine Vielzahl an weiteren Pflanzenstoffen wie Ellagitannine, Anthocyanidne und Flavonoide, darunter auch Quercetin.

Mineralstoffe sind ebenfalls in der Frucht enthalten. Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor, Stickstoff, Magnesium, Zink, Selen, Kobalt und Cäsium kommen in unterschiedlichen Mengen in der Schale und dem Saft der Frucht vor.

In den Samen sind auch Gerbstoffe wie Ellagsäure, Punicalagin, Gallaginsäure und Punicalin enthalten. Das Öl, das aus den Samen gewonnen werden kann, besteht zu 76 Prozent aus Punicinsäure, einem Isomer der Linolsäure, das ausschließlich im Granatapfel vorkommt.

Funktionen des Granatapfels

Antioxidans Schützt die Zellen des Körpers vor antioxidativem Stress.
Immunsystem Unterstützt das Immunsystem durch seine antimikrobielle, antiinflammatorische, antimykotische, antibakterielle und antivirale Wirkung.
Antikanzerogen Wirkt präventiv und kurativ gegen Tumore.
Stoffwechsel Beeinflusst den Glucose- und Fettstoffwechsel positiv.

Die Inhaltsstoffe des Granatapfels ergeben eine perfekte Mixtur zur Unterstützung des menschlichen Immunsystems. Daher wundert es auch nicht, dass der Granatapfel im medizinischen Bereich breit eingesetzt werden kann und diesbezüglich stetig weitere Möglichkeiten erforscht werden. Bisher konnten bereits folgende Funktionen des Granatapfels belegt werden:

Antibakteriell: Hemmt das Wachstum von zahlreichen pathogenen Bakterienstämmen.

Antiviral: die Polyphenole des Granatapfels sind gegen Viren wirksam und senken so die die Viruslast und in der Folge auch die Schwere der Symptomatik

Antikanzerogen: Erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Granatapfel präventiv und therapeutisch bei Krebserkrankungen wirksam sein können.

Antimykotisch: Wässriger und alkoholischer Extrakt aus den Blättern des Granatapfels ist wirksam gegen Pilzerkrankungen, sogenannte Mykosen.

Antiinflammatorisch: Reduziert die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen und wirkt daher entzündungshemmend. Hintergrund ist, dass die Inhaltsstoffe des Granatapfels den Transkriptionsfaktoren Nrf-2 heraufregulieren, sodass in der Folge der Transkriptionsfaktors NF-κB gesenkt wird. Dieser ist für die Bildung von proinflammatorischen Zytokinen verantwortlich.

Einsatz in der Medizin

Krebs
Aufgrund seiner antikanzerogenen Wirkung kann Granatapfelextrakt zur Unterstützung der Krebstherapie eingesetzt werden. Dabei unterdrücken die Inhaltsstoffe des Granatapfels die letzten Schritte der Karzinogenese und der Metastasierung und nehmen Einfluss auf die Zellproliferation, also die Zellteilung. So kann die Ausbreitung der Metastasen im Körper verlangsamt werden.

Metabolisches Syndrom

Bei der Behandlung der Erkrankungen, die unter dem Metabolischen Syndrom zusammengefasst werden, kann Granatapfelextrakt eingesetzt werden. Zu diesen Erkrankungen zählen Adipositas (Übergewicht), gestörte Fett- und Cholesterinwerte, Bluthockdruck und ein krankhaft erhöhter Blutzuckerspielgel durch eingeschränkte Insulinwirkung (Diabetes mellitus).

Symptom des Metabolischen Syndroms Wirkung des Granatapfels
Adipositas Tierstudien weisen auf eine Gewichtsreduktion hin, Humanstudien dazu stehen allerdings noch aus. Man vermutet, dass es zu einer verringerten Energieaufnahme kommt, weil zum einen das Enzym Pankreaslipase gesenkt wird und zum anderen eine appetitzügelnde Wirkung eintritt.
Cholesterinhaushalt Unterstützt dabei das „schlechte“ LDL-Cholesterin zu senken und das „gute“ HDL-Cholesterin zu erhöhen. Zudem wir der Triglycerid-Spiegel gesenkt.
Bluthochdruck Verbessert den systolischen und den diastolischen Blutdruck.
Diabetes mellitus Reduziert den Glukosespiegel im Blut und erhöht die Insulin-Sensitivität. Zusätzlich wird oxidativer Stress, der durch eine Hyperglykämie, einen zu hohen Blutzuckerwert, bedingt ist, gehemmt.

Osteoporose
Neuste Studien weisen auf eine potentielle Effektivität von Granatapfelextrakt bei Osteoporose -Patienten hin. Dabei handelt es sich um eine schleichende Knochenerkrankung, bei der die Knochen von Betroffenen porös und instabil werden. So kann bereits eine leichte Belastung zu einer Fraktur, einem Knochenbruch, führen. Betroffen sind davon insbesondere ältere Menschen. Eine Studie zeigte nun, dass sich die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung des Granatapfelextrakts direkt auf die Mikroumgebung des Knochens auswirkt. Die Einnahme des Extraktes kann also zu einer Verbesserung der Knochenstabilität und damit verbunden zu einem verringerten Bruchrisiko führen.

Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS)
In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Inhaltsstoffe des Granatapfels bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom metabolische, oxidative und entzündliche Merkmale verbesserte und zu einer Senkung des Blutdrucks führten. Dieses Krankheitsbild zeichnet sich durch einen Symptomenkomplex aus, der mit einer Funktionsstörung der Eierstöcke einhergeht. Frauen, die unter dem polyzystischen Ovarsyndrom leiden haben weniger Eisprünge. Es kommt zur Zystenbildung am Eierstock, die wir kleine Perlschnüre im Ultraschall-Bild erscheinen. Bei betroffenen Frauen kommt es häufig zu Verlängerung des Zyklus oder zum kompletten Ausbleiben der Regelblutung. Sie sind von Hyperandrogenämie, einer Hormonstörung bei der das männliche Hormon Androgen im Körper der Frau vermehrt vorkommt, betroffen.

Leberfibrose
Bei einer Leberfibrose wird nach und nach Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt. Das führt zu einer starken Beeinträchtigung der Lebertätigkeit. Hintergrund der Erkrankung ist eine Überproduktion von Wachstumsfaktoren, die zu einer übermäßigen Anreicherung von Kollagen, einem Strukturprotein, und Fibrinogen, einem Glykoprotein, führt. Die zugrundeliegende Entzündung kann mithilfe der antiinflammatorischen Inhaltsstoffe des Granatapfels reduziert werden.

COVID-19 & Virenerkrankungen
Der Extrakt aus der Schale von Granatapfel konnte auch erfolgreich bei der Therapie des Mayaro-Virus, Norovirus, Malaria und dem Corona-Virus eingesetzt werden. Erste Studien zeigten, dass die Interaktion zwischen Spike Protein und einem von zwei Rezeptoren, welche für die Infektion verantwortlich sind, stark reduziert wird und die Bildung desselben Rezeptors vermindert werden konnte. Die Infektion kann sich im Körper also nicht so stark ausbreiten. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Symptome von bereits erkrankten Patienten wie Fieber, Husten, Durchfall, Geschmacks- und Geruchsveränderungen, Bauchschmerzen und Übelkeit gelindert werden konnten.

HPU
Auch bei der Stoffwechselstörung HPU (Hämopyrrollaktamurie) kann Granatapfelextrakt in die Behandlung mit aufgenommen werden. Grund dafür ist die antioxidative und antiinflammatorische Wirkung der Pflanze. Bei einem Mangel an Nrf2 können HPU-Problematiken verschlimmert werden. Zum Beispiel kann die Störung der körpereigenen Entgiftung in Phase I und II intensiviert werden. Granatapfel vermag den Faktor Nrf2 zu steigern, wirkt dadurch antiifnflammatorisch und vermag die Entgiftungsleistung zu verbessern.

Granatapfel in der Kosmetik

Granatapfelextrakt ist eine überaus beliebte Zutat von Hautpflegeprodukten. Grund dafür sind seine entzündungshemmenden Eigenschaften, die der Faltenbildung und Pigmentierung entgegenwirken. Weitere Studien verdichteten die Hinweise, dass Granatapfel sich besonders auf unser Äußeres auswirken. Sie beschrieben ein verbessertes Haarwachstum und eine Anti-Schuppen-Wirkung, sogar ein Anti-Läuse-Effekt wurde belegt. Darüber hinaus eignet sich Granatapfelextrakt als antikanzerogenes Mittel zur Prävention vor Hautkrebs.

Definition und Wirkung von Granatapfel