Vitamin E

Definition und Wirkung von Vitamin E
Kategorie
Funktion
Antioxidans
Wirkt antientzündlich
Bedarf
Oxidative Schäden
Bei chronischen Entzündungen
Ältere Menschen

Vitamin E – Definition & einfach erklärt

Die Bezeichnung Vitamin E ist ein Sammelbegriff für je vier Tocopherole und vier Tocotrienole, auch Isomere genannt. Deren Bezeichnung, jeweils kombiniert mit einem der griechischen Buchstaben α, β, γ und δ, beschreiben die Besonderheiten der chemischen Struktur.

Besonders wichtig bei der Aufnahme von Vitamin E ist darauf zu achten, alle acht Isomere aufzunehmen. Diese haben nämlich unterschiedliche Effekte auf den Köper und neigen in einem Ungleichgewicht dazu, sich gegenseitig zu verdrängen. Ist die Balance der Isomere aber im Gleichgewicht kann der Körper von allen Funktionen profitieren und zieht so seinen größten Nutzen aus dem Vitamin.

Vitamin E in der Nahrung

Vitamin E ist ausschließlich in Pflanzen enthalten und wird von einigen Cyanobakterien produziert. In Sonnenblumenkernen, Oliven und Weizenkeimen kommt α-Tocopherol vor, Mais und Soja enthalten γ-Tocopherol.

Tocotrienole hingegen findet man in Ölpalmensamen, Reis, Weizen und Gerste.

Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, daher kann der menschliche Körper es am besten verstoffwechseln, wenn es in Kombination mit einer fetthaltigen Mahlzeit aufgenommen wird. Dank dieser Eigenschaft kann Vitamin E auch im Fettgewebe des Körpers gespeichert werden, genau wie die anderen fettlöslichen Vitamine A, D und K.

Die Funktionen von Vitamin E

Antioxidans Schützt die Körperzellen vor oxidativem Stress.
Antientzündlich Hemmt das Entzündungsgeschehen im Körper.

Jede der unterschiedlichen Formen von Vitamin E hat die Fähigkeit als Antioxidans zu reagieren. Dabei unterscheiden sich die Formen aber in ihrer Aktivität und Intensität.

Vitamin E in der Medizin

Vitamin E wird daher therapiebegleitend vor allem bei Erkrankungen eingesetzt, die mit starkem oxidativem Stress einhergehen. Zu dieser Kategorie zählen insbesondere allgemeine Entzündungen im Körper sowie die Erkrankungen Atherosklerose, Diabetes, Morbus Parkinson, Alzheimer und diverse Formen von Krebs.

Die Kombination aus der antioxidativen und antientzündlichen Wirkung von Vitamin E bildet die Basis für ein sehr breites Anwendungsspektrum:

Gefäße Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes
Gelenke Arthritis, Rheuma und Morbus Bechterew
Augen Katarakt (Grauer Star), Makuladegeneration (AMD) und Retinitis pigmentosa (Netzhautentzündung)
Nerven Alzheimer-Demenz, Epilepsie, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose (MS) und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Haut Altersflecken, Sonnenbrand und Präkanzerosen (Vorstufen von Hautkrebs)

Vitamin E wird in seiner Funktion als Antioxidans selbst oxidiert, kann also seine Funktion nach dem Erfüllen nicht weiter ausüben. Vitamin C und Q10 sind aber in der Lage, Vitamin E wieder zu reduzieren und das Vitamin so zu recyclen. Nach der Wiederherstellung durch Vitamin C fungiert Vitamin E wieder als effektives Antioxidans.

Wird dagegen Vitamin E in hoher Dosierung aufgenommen, können andere, ebenfalls fettlösliche Vitamine nämlich Vitamin D und Vitamin K verdrängt werden. Daher ist es ratsam fettlösliche Vitamin gemeinsam aufzunehmen.

Vitamin E bei Long-Covid
Neuste Studien zu Covid19 machen Hoffnung bei der Behandlung von Long Covid mit Mikronährstoffen. So deuten die Studienerbnisse an, dass der „Master Regulator“ NERV2, ein Steuerelement in unserem Körper, sich aktiv durch Mikronährstoffe und Pflanzenwirkstoffe stimulieren lässt. So kann man erreichen, dass Entzündungsprozesse im Körper minimiert werden, beispielsweise durch die Eindämmung des Faktors NFkappaB.

Laut den Studien eignen sich dazu neben Vitamin E noch Vitamin C, Vitamin D, Coenzym Q10, Magnesium, Selen und Glutathion sowie die Pflanzenwirkstoffe Sulforaphan, Quercetin, Curcumin, Ellagsäuren, Silymarin, Beta-Carotin, Genistin, Lutein, Resveratol, Chlorophyll, Zeaxanthin und Oleuropein.

Die Versorgungslage von Vitamin E

Ein ernährungsbedingter Mangel von Vitamin E kommt sehr selten vor. Allerdings bilden Personen mit genetischen Erkrankungen sowie Verdauungs- und Fettresorptionsstörungen eine valide Risikogruppe. Bei diesen Betroffenen können Mangelerscheinungen auftreten. Diese äußern sich vor allem in willkürlichem Muskelzittern, in der Medizin Tremor genannt, dem Auftreten einer Muskelschwäche und dem Abfall von kognitiven Leistungen. Liegt der Grund des Vitamin E-Mangels in einem genetischen Defekt, kann er zu einer schweren Form der Ataxie führen, ein Körperzustand, bei dem die Bewegungskoordination stark eingeschränkt ist.

Definition und Wirkung von Vitamin E